Die Importpreise waren im November 2022 um 14,5 % höher als im November 2021. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis), Wiesbaden, mitteilt, hat sich der Anstieg damit abgeschwächt. Im Oktober 2022 hatte die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahr noch bei
+ 23,5 % gelegen, im September 2022 bei + 29,8 %. Gegenüber dem Vormonat Oktober 2022 fielen die Importpreise im November 2022 um 4,5 % und damit zum dritten Mal in Folge. Einen Preisrückgang gegenüber dem Vormonat in dieser Höhe hat es bisher nicht gegeben.
Preisanstieg im Vorjahresvergleich auf höhere Energiepreise zurückzuführen
Hauptverantwortlich für den Anstieg der Importpreise im Vorjahresvergleich waren weiter die Preissteigerungen für den Import von Energie. Energieeinfuhren waren im November 2022 um 37,9 % teurer als im November 2021, verbilligten sich aber für nahezu alle Energiearten gegenüber Oktober 2022 deutlich (- 16,1 %). Der Anstieg im Vorjahresvergleich ist weiter vor allem durch die Preissteigerungen bei importiertem Erdgas begründet. Diese Preise lagen im November 2022 um 42,7 % über denen von November 2021. Gegenüber Oktober 2022 fielen sie aber deutlich um 23,9 %.
Die Preise für importierte Steinkohle lagen 51,8 % über denen von November 2021, bewegten sich aber gegenüber dem Vormonat um 19,5 % nach unten. Mineralölerzeugnisse waren mit + 41 % ebenfalls teurer als vor einem Jahr und verbilligten sich um 11,2 % gegenüber Oktober 2022. Auch die Preise für importiertes Erdöl waren 28,8 % höher als vor einem Jahr, fielen aber ebenfalls im Vormonatsvergleich (- 2,4 % gegenüber Oktober 2022).
Dagegen war elektrischer Strom mit – 2,8 % billiger als im Vorjahresmonat, während er gegenüber Oktober 2022 um + 11,9 % stieg.
Ohne Berücksichtigung der Energiepreise waren die Importpreise im November 2022 um 9,7 % höher als im November 2021 und fielen gegenüber Oktober 2022 um 0,7 %. Lässt man nur Erdöl und Mineralölerzeugnisse außer Betracht, lag der Importpreisindex um 13,1 % über dem Stand des Vorjahres (- 4,3 % gegenüber Oktober 2022).
Höhere Preise für Vorleistungsgüter im Vorjahresvergleich
Importierte Vorleistungsgüter hatten mit einem Plus von 10,3 % gegenüber November 2021 ebenfalls einen großen Einfluss auf die Veränderungsrate des Gesamtindex. Gegenüber dem Vormonat sanken die Preise dafür um 1,1 %.
Düngemittel und Stickstoffverbindungen waren mit einem Plus von 41,8 % weiter wesentlich teurer als im November 2021. Gegenüber dem Vormonat fielen diese Preise deutlich um 14,3 %.
Höher als im November 2021 waren außerdem vor allem die Importpreise für Papier und Pappe (+ 38,5 %), Holz- und Zellstoff (+ 31,0 %) sowie für Aluminium und Halbzeug daraus (+ 17,3 %).
Die Preise für importierte Investitionsgüter lagen im November 2022 um 7,3 % über denen von November 2021 (- 0,1 % gegenüber Oktober 2022). Teurer als im Vorjahresmonat waren insbesondere Maschinen (+ 8,1 %) sowie Kraftwagen und Kraftwagenteile (+ 7,4 %).
Anstiege bei Vorleistungsgütern und Investitionsgütern treiben Exportpreise
Der Index der Exportpreise lag im November 2022 um 11,6 % über dem Stand von November 2021. Im Oktober 2022 und im September 2022 hatte die Jahresveränderungsrate bei + 13,1 % beziehungsweise bei + 16,8 % gelegen. Gegenüber dem Vormonat Oktober 2022 fielen die Exportpreise im Durchschnitt um 0,5 %.
Den größten Einfluss auf die Entwicklung der Ausfuhrpreise im Vorjahresvergleich hatten im November 2022 die Preissteigerungen bei den Vorleistungsgütern mit einem Plus von 13,4 % gegenüber November 2021 (- 0,7 % gegenüber Oktober 2022). Vorleistungsgüter haben einen Anteil von rund einem Drittel an den Gesamtausfuhren.
Hier waren insbesondere Düngemittel und Stickstoffverbindungen (+ 43,8 %) sowie Papier und Pappe (+ 28,5 %) erheblich teurer als im Vorjahresmonat.
Investitionsgüter wurden zu 7,5 % höheren Preisen als vor einem Jahr exportiert (+ 0,1 % gegenüber Oktober 2022). Den höchsten Einfluss auf die Veränderungsrate für Investitionsgüter gegenüber November 2021 hatten die Preissteigerungen für Maschinen mit einem Plus von 9,1 %, gefolgt von denen für Kraftwagen und Kraftwagenteile (+ 6,9 %).
Die Preise für Energieexporte waren im November 2022 um 38,6 % höher als ein Jahr zuvor. Gegenüber dem Vormonat fielen sie um 4,3 %. Den größten Einfluss auf die Vorjahresrate für exportierte Energie hatten hier die Veränderungsraten von Erdgas mit + 65,1 % und Mineralölerzeugnissen mit + 38 %. Gegenüber Oktober 2022 fielen hier die Preise, für Mineralölerzeugnisse um 10,9 % und für Erdgas um 2,8 %.