Nachdem der Rohstoffpreisindex der HWWI Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut gGmbH in der letzten Berichtsperiode (November 2023 bis Januar 2024) tendenziell gesunken war, nahm der Index auch im Februar 2024 ab und erreichte mit 166,2 Punkten ein lokales Minimum. Seitdem steigt der Index wieder leicht und legte im März dieses Jahres um 4,1 % und im April um 5,7 % im Vergleich zum Vormonat zu. Im April 2024 notiert der Index bei durchschnittlich 182,9 Punkten und liegt damit immer noch um 4,9 % unter dem Niveau vom Vorjahresmonat.
Einen hohen Einfluss auf den HWWI-Rohstoffpreisindex haben die Entwicklungen auf dem Gas- und Ölmarkt: Die europäischen Gaspreise verzeichneten eine uneinheitliche Entwicklung, mit einem lokalen Minimum im Februar aufgrund milden Wetters, gefolgt von einem Anstieg im März und April auf 286,7. Der europäische Gaspreis liegt aber dennoch um 33,3 % niedriger als im Vorjahresmonat. Die amerikanischen Gaspreise dagegen zeigten im Februar und März 2024 einen leichten Rückgang, gefolgt von einem leichten Anstieg im April. Die Ölpreise dagegen zeigen ein einheitlicheres Bild und steigen tendenziell seit Beginn des Jahres. Damit liegt der Crude Oil Index jetzt wieder um 6,8 % über dem Wert des Vorjahresmonats, was hauptsächlich auf die angespannte geopolitische Lage zurückzuführen sein dürfte. Insgesamt sank der Index für Energierohstoffe zwar im Februar dieses Jahres um 3,9 %, stieg aber im März und April um jeweils 4,5 % und 4,8 % wieder .
Auch der Index für Industrierohstoffe zeigte zuletzt eine Aufwärtsbewegung (insbesondere im April dieses Jahres) und notiert jetzt bei 130,6 Punkten. Erstmalig stieg damit der Index auch wieder im Vergleich zum Vorjahresmonat. Für diesen Anstieg sind insbesondere Preisanstiege von Kupfer und Aluminium (größtes Gewicht im Index für Industrierohstoffe) verantwortlich. Hier stiegen die Preise im März und vor allem im April 2024 deutlich (8,8 % bzw. 11,8 % im Vergleich zum Vormonat).
Der Anstieg der Kupferpreise ist in erster Linie auf eine Verknappung des Angebots aus chinesischen Minen zurückzuführen. Eine Wiederbelebung der Nachfrage, insbesondere aus China (dem weltweit größten Kupferverbraucher) könnte auch in Zukunft für deutlich steigende Preise sorgen.
Die neuen Sanktionen gegen Russland seitens des Vereinigten Königreichs und der USA werden voraussichtlich ebenfalls für Anstiege bei den Kupfer-, Nickel- und Aluminiumpreisen sorgen. Die Kombination aus hoher Nachfrage und geringerem Angebot dürfte auch für den Preisanstieg der Aluminiumpreise im April verantwortlich sein. Aber auch weniger stark gewichtete Industriemetalle wie Zinn (+ 14,9 % im Vergleich zum Vormonat) und Zink (+ 10,3 %) zeigten im April deutliche Preisanstiege