Hafenausbau ist nationale Aufgabe – Ohne funktionierende Häfen keine Energiewende

Gesch. Lesedauer: 2 Minuten
Logistik
Wünschen sich gemeinsam mehr Unterstützung des Bundes (v.l.n.r.): Claus Ruhe Madsen (Wirtschaftsminister Schleswig-Holstein), S. Jürgens (Vizepräsident ZDS), Olaf Lies (Wirtschaftsminister Niedersachsen), Kristina Vogt (Wissenschaftssenatorin Bremen) , Andreas Rieckhof (Staatsrat bei der Behörde für Wirtschaft, Hamburg), A. Mattern (Vorstand HHM), Andreas Bullwinkel (Geschäftsführer Seaports of Niedersachsen).
Foto: Seaports Niedersachsen

Ein mit Senatorinnen, Ministern und Staatsräten der für die Seehäfen zuständigen Ministerien der Länder besetztes Podium warb auf dem 3. German Ports Empfang am 4. Juni 2024 um Unterstützung des Bundes für den notwendigen Hafenausbau. Die Kernbotschaft, die von diesem Empfang der deutschen Seehäfen in der Vertretung des Landes Niedersachsen in Berlin vor gut 170 geladenen Gästen ausging, war eindeutig: Ohne funktionierende Häfen keine Energiewende und ohne gemeinsame Finanzierung kein Hafenausbau.

Nach der Eröffnung durch Daniela Kluckert, Parlamentarische Staatssekretärin im BMDV Bundesministerium für Digitales und Verkehr, Berlin, mahnte der Vizepräsident des Zentralverbands der deutschen Seehafenbetriebe e. V., Hamburg, Prof. Dr. Sebastian Jürgens, mit Verweis auf die Nationale Hafenstrategie die Notwendigkeit des Ausbaus der Suprastruktur an.

Die Häfen und die Küste insgesamt werden außerdem Garanten für eine unabhängige, diversifizierte und genauso „saubere“ und dauerhaft günstige Energieversorgung für ganz Deutschland. Der strategische Ausbau der deutschen Häfen wird nach Aussage von Olaf Lies, niedersächsischer Wirtschaftsminister und Mitgastgeber, mehr und mehr eine Frage von Sicherheit und Unabhängigkeit und damit eine nationale Aufgabe. Aus Sicht von O. Lies übernehmen die deutschen Seehäfen und die entsprechenden Bundesländer Verantwortung für das ganze Land und beweisen wiederholt, dass sie in der Lage sind, die notwendige Infrastruktur schnell zu planen und zu genehmigen und pünktlich zu liefern. Das können die Länder finanziell allerdings nicht dauerhaft alleine stemmen. Hier werden zusammen mit dem Bund Lösungen benötigt. Das es möglich ist, sie gemeinsam zu finden, wurde in Wilhelmshaven, in Stade und zuletzt auch in Cuxhaven gezeigt.

Darüber hinaus machte Axel Mattern, Vorstand des HHM Hafen Hamburg Marketing e. V., darauf aufmerksam, dass die deutschen Häfen zu einem großen Teil an der deutschen Wirtschaftsstärke beteiligt sind: Ein resilientes Deutschland ist für ihn ohne die Häfen nicht vorstellbar. Hier wird in Zukunft nicht nur ein Großteil der erneuerbaren Energien umgeschlagen und produziert. Schon heute sind die Häfen unverzichtbar für den Ex- und Import vieler Güter und Rohstoffe, die die deutsche Wirtschaft dringend benötigt, um weiter zu prosperieren. Es ist daher laut A. Mattern eminent wichtig, dass der Ausbau und der Erhalt der Infrastruktur auch durch den Bund unterstützt wird.

Auch in der Podiumsdiskussion waren sich die politischen Spitzenvertreter und -vertreter der fünf Küstenländer einig, dass die Energiewende nur mit funktionierenden Häfen gelingen kann. Denn alternative, klimafreundliche Energieträger müssten in erheblichem Maße importiert werden, um die deutsche Industrie zu versorgen. Daher müssen für den Ausbau der Flüssiggasimportkapazitäten und der Offshore-Windenergie die Hafenanlagen ertüchtigt und Flächen bereitgestellt werden. Nicht zuletzt auch aus dem Grund, dass von einer gut umgesetzten Energiewende alle deutschen Bundesländer und die dort ansässigen Unternehmen nachhaltig profitieren, muss daher auch eine solide, gemeinsame Finanzierung auch im Interesse des Bundes liegen.

Beitrag teilen:

Neueste Artikel