H2 MOBILITY: Europas leistungsstärkste Wasserstofftankstelle eröffnet in Düsseldorf

Gesch. Lesedauer: 4 Minuten
Unternehmen, Wasserstoff
V. l. n. r.: Martin Jüngel, Geschäftsführer und CFO, H2 MOBILITY, Dr. Stephan Keller, Oberbürgermeister der Stadt Düsseldorf, Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen und stellvertretende Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen, Julien Mounier, Vorstandsvorsitzender, Stadtwerke Düsseldorf, Frank Fronzke, Geschäftsführer und COO, H2 MOBILITY, Annette Grabbe, Vorständin Rheinbahn, Dagmar Fehler, Sprecherin und CEO, NOW GmbH.
Foto: H2 MOBILITY

Gemeinsam mit der Rheinbahn AG, Düsseldorf, und den Stadtwerken Düsseldorf hat die H2 MOBILITY Deutschland GmbH & Co. KG, Berlin, am 26. Mai 2025 die leistungsstärkste Wasserstofftankstelle Europas eröffnet – im Beisein der nordrhein-westfälischen Wirtschaftsministerin Mona Neubaur, des Düsseldorfer Oberbürgermeisters Dr. Stephan Keller sowie Dagmar Fehler, Sprecherin und Chief Executive Officer der NOW GmbH, Berlin, welche das Förderprogramm im Auftrag des BMV Bundesministerium für Verkehr, Berlin, koordiniert.

Die neue Anlage am Höherweg bietet mit einer Tageskapazität von bis zu 5 t Wasserstoff eine vielfach höhere Leistung als herkömmliche Stationen der ersten Tankstellengeneration in Deutschland und setzt neue Maßstäbe im Bereich der Wasserstoffmobilität. Dank patentangemeldeter Hochleistungstechnologie können künftig bis zu drei Fahrzeuge gleichzeitig betankt werden – darunter Busse, Lkw sowie Pkw und leichte Nutzfahrzeuge.

Christian Hirte, Parlamentarischer Staatssekretär beim BMV, bezeichnete die Eröffnung der leistungsstärksten Wasserstofftankstelle Europas als ein starkes Signal für den Hochlauf der Wasserstoffmobilität in Deutschland und das Zusammenspiel engagierter Partner vor Ort. Die Förderung des Ministeriums setzt gezielt Impulse für den Aufbau regionaler Wasserstoff-Ökosysteme, die Innovationen ermöglichen, Wertschöpfung schaffen und die technologische Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands stärken. C. Hirte betont, dass die Klimaziele nur durch Innovation, Infrastruktur und Zusammenarbeit erreicht werden können – genau dafür stehe dieses Projekt.

Auch die Landesregierung Nordrhein-Westfalen bewertet das Projekt als einen wichtigen Baustein auf dem Weg zur Dekarbonisierung des Verkehrssektors.

M. Neubaur erklärte, dass Wasserstoff vor allem in Bereichen hilft, die schwer elektrifizierbar sind und wo batterieelektrische Antriebe an ihre Grenzen stoßen. Mit kurzen Betankungszeiten und großen Reichweiten seien wasserstoffbetriebene Fahrzeuge besonders im Bus- und Schwerlastverkehr von Vorteil. Damit Brennstoffzellenbusse und -Lkw flächendeckend eingesetzt werden können, braucht es preiswerte Fahrzeuge, ein ausgebautes Netz von Wasserstofftankstellen und eine ausreichende Versorgung mit „grünem“ Wasserstoff. Das Land treibt den Ausbau aktiv voran, unterstützt den Bau von Wasserstofftankstellen für schwere Nutzfahrzeuge sowie Initiativen wie „1.000 Brennstoffzellenbusse NRW“ und „HyTrucks.NRW“ als wichtige Beiträge auf dem Weg zu klimaneutralem Verkehr.

Unterstützt wird der Ausbau der Wasserstoffmobilität in Nordrhein-Westfalen von der Landesenergieagentur NRW.Energy4Climate GmbH, Düsseldorf, die als zentraler Impulsgeber den Aufbau regionaler Wasserstoff-Ökosysteme begleitet. Die Tankstelle ist eine Schlüsselkomponente im städtischen Mobilitäts- und Klimaschutzkonzept.

S. Keller hob hervor, dass die neue, leistungsstarke Wasserstofftankstelle am Höherweg ein Zeichen dafür ist, dass Düsseldorf auf dem richtigen Weg zur Klimaneutralität bis 2035 ist. Die Stadt verstärkt konsequent den öffentlichen Nahverkehr und schafft damit attraktive Alternativen zum privaten Auto. Der Einsatz von Wasserstoff- und Elektrobussen in der Rheinbahnflotte sowie der Ausbau der entsprechenden Infrastruktur tragen wesentlich zum Klimaschutz und zur Förderung moderner Mobilität in Düsseldorf bei.

Frank Fronzke, Geschäftsführer und Chief Operating Officer der H2 MOBILITY, betonte, dass die neue Tankstelle einen Meilenstein für die Wasserstoffmobilität in Europa darstellt. Sie repräsentiert eine neue Generation von H2-Tankstellen mit mehr Zapfsäulen für 350 bar, 500 bar und 700 bar, größeren Wasserstoffmengen und deutlich leistungsstärkerer Technik. Die innovative Hochleistungstechnologie ermöglicht schnelle und flexible Betankungen für Busse, Lkw und Pkw und leistet damit einen konkreten Beitrag zur Verkehrswende. Laut F. Fronzke zeigt das Projekt, wie partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Politik Innovationen beschleunigt.

Bereits heute klimafreundlicher Wasserstoff
Bis zur Inbetriebnahme des Elektrolyseurs der Stadtwerke Düsseldorf im kommenden Jahr wird die Tankstelle bereits mit erneuerbarem Wasserstoff (RFNBO) beliefert. Dieser stammt aus einer zertifizierten Quelle, welche für die H2-Produktion ausschließlich erneuerbaren Strom einsetzt. Der ökologische Fußabdruck der Wasserstoffmobilität an dieser Tankstelle ist damit von Beginn an nachhaltig. Die direkte Versorgung mit lokal erzeugtem Wasserstoff aus Abfallenergie ab 2026 durch den Elektrolyseur der Stadtwerke Düsseldorf stellt eine Kreislauflösung und ein Vorzeigeprojekt für urbane Sektorenkopplung dar. Der dafür notwendige Strom stammt aus biogenen Anteilen der Müllverbrennungsanlage der Stadtwerke Düsseldorf. Dieser regionale Energiekreislauf reduziert Emissionen deutlich und nachhaltig.

Julien Mounier, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Düsseldorf, zeigt sich erfreut über die erfolgreiche gemeinsame Entwicklung und Umsetzung des Projekts. Besonders an dieser Tankstelle ist, dass sie ab dem kommenden Jahr ausschließlich mit dezentral erzeugtem Wasserstoff der Stadtwerke Düsseldorf versorgt wird. Direkt hinter der Station entsteht dafür ein 2-MW-Elektrolyseur. Das Projekt fördert die lokale Wertschöpfung und vermeidet CO2-Emissionen, die beim Transport von Wasserstoff entstehen. Auf diese Weise leisten die Stadtwerke einen wesentlichen Beitrag zur Dekarbonisierung des Mobilitätssektors in Düsseldorf.

Für die Rheinbahn, die im Rahmen ihrer Dekarbonisierungsstrategie bereits 20 Wasserstoffbusse in ihrer Flotte hat, stellt die neue Tankstelle in unmittelbarer Nähe ihres Betriebshofs Lierenfeld eine wichtige Infrastrukturgrundlage dar.

Annette Grabbe, Vorständin der Rheinbahn, stellt klar, dass Wasserstoff als Antriebsalternative ein fester Bestandteil der Strategie zur Reduktion von CO2-Emissionen ist. Die Rheinbahn investiert gezielt in diese Zukunftstechnologie, um den öffentlichen Nahverkehr in Düsseldorf und der Region nachhaltig zu verändern. Die neue Wasserstofftankstelle markiert einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zur emissionsfreien Mobilität. Mit der Inbetriebnahme ist die Rheinbahn infrastrukturell optimal aufgestellt, um ihre Wasserstoffbusse flexibel und effizient zu betanken und im Linienbetrieb zuverlässig einzusetzen. Die Fahrzeuge haben sich im Alltag bewährt, das Fahrpersonal lobt den hohen Fahrkomfort und die Leistungsfähigkeit. Gemeinsam mit den Partnern H2 MOBILITY und den Stadtwerken Düsseldorf treibt die Rheinbahn die Verkehrswende voran und kommt dem Ziel der Klimaneutralität in der Region spürbar näher.

Eine neue Generation von Wasserstofftankstellen
Im Jubiläumsjahr 2025 blickt die H2 MOBILITY auf zehn Jahre Pionierarbeit im Aufbau von bundesweiten Wasserstofftankstellen zurück. Unter dem Motto „TOGETH2ER“ feiert das Unternehmen die Partnerschaften, die die Entwicklung der Wasserstoffmobilität möglich machen. Die neue Station in Düsseldorf symbolisiert den Fortschritt der letzten Dekade: eine neue Generation von Wasserstofftankstellen, die gezielt auf die Bedürfnisse von Logistik und öffentlichem Nahverkehr ausgelegt sind. Mit größerer Leistungsfähigkeit, kurzen Betankungszeiten und der Integration erneuerbarer Wasserstoffquellen setzt die H2 MOBILITY nach eigenen Angaben neue Maßstäbe für nachhaltige Mobilität in Europa.

Beitrag teilen:

Neueste Artikel

Anzeige