Am 12. Juli 2023 wurde von den Fernleitungsnetzbetreibern der Planungsstand für ein überregionales Wasserstoff-Kernnetz bis zum Jahr 2032 veröffentlicht. Der aktuelle Planungsstand entspricht noch nicht dem finalen Entwurf des Wasserstoff-Kernnetzes. Die dargestellten Trassenvarianten werden in den Folgeschritten unter Berücksichtigung eingehender Meldungen im Rahmen der „Gelegenheit zur Stellungnahme“ potenzieller Wasserstoffnetzbetreiber bewertet und optimiert. Die dargestellten Leitungen haben eine Länge von rund 11.200 km. Die FNB Gas Vereinigung der Fernleitungsnetzbetreiber Gas e. V., Berlin, geht davon aus, dass das Wasserstoff-Kernnetz nach der Optimierung kleiner ausfallen wird.
Im Szenario für das Wasserstoff-Kernnetz wurden insgesamt 309 Wasserstoffprojekte berücksichtigt. Die Einspeiseleistungen für Wasserstoff betragen in Summe 101 GW. Als sonstige Einspeisungen sind insbesondere Importe über Schiffterminals zu verstehen, an denen Wasserstoff, der in einer anderen Form, wie z. B. LOHC oder Ammoniak, transportiert und als Gas in das Wasserstoffnetz eingespeist wird. Über das Kernnetz können 87 GW Ausspeiseleistung zur Wasserstoffversorgung zur Verfügung gestellt werden.
Kernnetz als Ausgangspunkt für eine künftige, integrierte Wasserstoffnetzplanung
Das Wasserstoff-Kernnetz ist der Startschuss für den Wasserstoffhochlauf. Es wird die Bedarfe gemäß den gesetzlich definierten Kriterien abdecken. Darüber hinaus gehende Bedarfe sollten zeitnah in einem zweiten Schritt im Rahmen des künftigen Regelprozesses für eine integrierte Netzentwicklungsplanung Gas und Wasserstoff Eingang finden. Die FNB hatte diesbezüglich bereits im September 2022 mit der Veröffentlichung des Wasserstoffberichts gemäß § 28p EnWG entsprechende Vorschläge vorgelegt, die unter anderem gemeinsam mit den Verteilnetzbetreibern erarbeitet wurden.