Elektromobilität 2023: Bundesverband eMobilität erwartet zahlreiche Innovationen für nachhaltigen Technologie-Umbau

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E-Mobilität
Foto: eot

Die Unternehmen im Branchenumfeld der Neuen Mobilität lassen sich nicht ausbremsen. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen im zurückliegenden Jahr – sei es durch die Energiepreis-Explosion oder Schwierigkeiten in den Lieferketten – werden 2023 zahlreiche Innovationen im System der Elektromobilität, der erneuerbaren Energie und der Digitalisierung erwartet. Wie der BEM Bundesverband eMobilität e. V., Berlin, mitteilte, wird die Marktbelebung durch neue Angebote in den Bereichen Fahrzeuge, Infrastruktur und Technologie-Lösung hoch bleiben.

Laut Christian Heep, BEM-Vizepräsident, gedeihen im Schatten aller Krisen vor allem die „grünen“ Unternehmens-
ideen, die Kosten sparen und langfristig mehr Freiheit als Abhängigkeit schaffen. Im Wettbewerb des Marktes bleibt es oberste Aufgabe, die Konzepte wirtschaftlich zu stärken, ihre Bekanntheit zu fördern und mit ihnen elementare Bedürfnisse der Gesellschaft nach Mobilität und Energiesicherheit zu bedienen.

Zu den erwarteten Innovationen gehört unter anderem die erste Batterie-Wechsel-Station am Berliner Flughafen BER, von der das Taxigewerbe Gebrauch machen kann. Das BEM-Mitgliedsunternehmen INFRAMOBILITY-Dianba GmbH, Berlin, bietet für geschlossene Flotten die Möglichkeit, standardisiert Akkus in Pkw zu verbauen, die dann im laufenden Betrieb ähnlich wie in einer Waschstraße in weniger als einer Minute ausgewechselt werden können. Dadurch entstehen nicht nur Zeitvorteile für aktive Fahrtätigkeit, sondern auch neue Energie-Speicher-Depots, die das Stromnetz in Bedarfsphasen entlasten können. Im Video-Interview der BEM-Kampagne „Starke Stimmen für die Neue Mobilität“ berichtet die Kommunikationschefin Dr. Katharina Flämig von der Funktionsweise des Batteriewechsels.

Mit einer Produkterweiterung seines Portfolios rechnet der Schweizer Schwerlast-Lkw-Hersteller Designwerk Technologies AG, Winterthur, für 2023. Wie Unternehmensgründer Tobias Wülser im BEM-Video-Interview berichtet, soll nach der Entwicklung eines 1.000kWh-Lkw jetzt auch die dazugehörige Ladestation der Megawatt-Klasse angeboten werden. Die Ladelösung im Container-Format soll den E-Lkw in 45 Minuten Ladezeit für 500 km Belastungsstrecke fit machen. Das Fahrzeug gewinnt damit nicht nur durch Umwelt- und Kostenvorteile, sondern erhält als Pufferspeicher eine zusätzliche, netzdienliche Funktion.

Ebenfalls zum Jahr 2023 erwartet die Flustix GmbH, Berlin, klare Regeln seitens der EU zur Werbung mit „grünen“ Produktvorteilen, wodurch Zertifikate zum Plastikrecycling an Bedeutung gewinnen. Wie Geschäftsführer Malte Biss im Video-Interview berichtet, wächst das Bewusstsein für die Wiederverwendung von Kunststoffen, die sich in Form von Rezyklaten bei Fahrzeugherstellern steigender Beliebtheit erfreuen. Das Recycling ist unter Einhaltung notwendiger Qualitätsmerkmale ein wichtiger Beitrag im Rahmen der Kreislaufwirtschaft, spart Ressourcen, macht Fahrzeuge leichter und reduziert CO2.

Die BEM-Kampagne „Starke Stimmen für die Neue Mobilität“ stellt seit August 2020 in über 50 Beiträgen Mitgliedsunternehmen des Bundesverbandes eMobilität vor. Im Gespräch mit den Managern werden Einblicke in die Geschäftsideen und Beweggründe für nachhaltige Wirtschaft geschaffen. Dabei erweist sich nicht nur die Leistung einzelner Personen als treibende Kraft des Wandels; es wird auch die Breite der Geschäftsideen im Bereich Elektromobilität und erneuerbare Energien deutlich, die zahlreiche Entwicklungsmöglichkeit und Arbeitsplätze anbieten. Die Videos des BEM werden im Youtube-Kanal des Verbandes, auf LinkedIn und via Facebook veröffentlicht.

Der BEM ist ein Zusammenschluss von Unternehmen, Institutionen, Wissenschaftlern und Anwendern aus dem Bereich der Elektromobilität, die sich dafür einsetzen, die Mobilität in Deutschland auf Basis erneuerbarer Energien auf Elektromobilität umzustellen. Zu den Aufgaben des BEM gehört die aktive Vernetzung von Wirtschaftsakteuren für die Entwicklung nachhaltiger und intermodaler Mobilitätslösungen, die Verbesserung der gesetzlichen Rahmenbedingungen für den Ausbau der E-Mobilität und die Durchsetzung von mehr Chancengleichheit bei der Umstellung auf emissionsarme Antriebskonzepte. Der Verband wurde 2009 gegründet. Er organisiert 450 Mitgliedsunternehmen, die ein jährliches Umsatzvolumen von über 100 Mrd. Euro verzeichnen und über 1 Mio. Mitarbeiter weltweit beschäftigen. In 19 Arbeitsgruppen arbeiten über 1.750 angemeldete Teilnehmer zur kompletten Bandbreite der E-Mobilität.

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