DIW-Konjunkturbarometer Dezember: Konjunkturaussichten hellen sich etwas auf

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Wirtschaft
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Das Konjunkturbarometer des DIW Berlin Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung liegt im Dezember 2022 fast unverändert bei 82,8 Punkten. Nach dem relativ großen Sprung nach oben im Vormonat stabilisiert sich das Barometer damit auf dem höheren Niveau. Von der neutralen 100-Punkte-Marke, die ein Quartalswachstum von 0,3 % anzeigt, ist der aktuelle Barometerwert aber nach wie vor weit entfernt.

Die Wirtschaftsleistung dürfte im Winterhalbjahr etwas zurückgehen, eine schwere Rezession wird jedoch zunehmend unwahrscheinlicher und die konjunkturellen Aussichten sind vorsichtig positiv. So gingen die Preise für Energie zuletzt wieder etwas zurück. Trotz der niedrigen Temperaturen in den vergangenen Wochen sind die Gasspeicher weiter gut gefüllt und die Gasversorgung ist stabil. Aus Sicht von DIW-Konjunkturexperte Guido Baldi darf deutlich weniger pessimistisch in das neue Jahr geblickt werden als noch im Spätsommer 2022 erwartet. Für allzu großen Optimismus ist es dennoch zu früh. Dafür sind insbesondere die globalen Risiken weiter hoch – nicht nur hinsichtlich der Entwicklung des Krieges in der Ukraine.

So wird die deutsche Wirtschaft wohl immer mehr durch die abgekühlte Weltwirtschaft belastet. Auch die Pandemielage in China ist momentan unübersichtlich. Nach der abrupten Abkehr von den strikten Eindämmungsmaßnahmen könnte es in dem Land eine große Infektions- und Krankheitswelle geben, die womöglich auch die Probleme bei den Lieferketten wieder verstärkt. Außerdem werden die angesichts der hohen Inflation von der Europäischen Zentralbank vorgenommenen geldpolitischen Straffungen die Konjunktur im kommenden Jahr wohl etwas dämpfen.

In der Industrie deutet sich eine leichte Entspannung an. Zwar gestaltet sich die Auftragslage angesichts der bestehenden wirtschaftlichen Unsicherheit nach wie vor schwierig – besonders aus dem Inland werden weniger Güter nachgefragt. Dennoch bleibt die Reichweite des Auftragsbestandes hoch und die Industrieproduktion bis in das aktuelle Quartal hinein aufwärtsgerichtet. Im Zuge der rückläufigen Energiepreisentwicklung gingen auch die Erzeugerpreise zuletzt etwas zurück. Bei den Industrieunternehmen ist nach Aussage von Laura Pagenhardt, DIW-Konjunkturexpertin, ein leichtes Aufatmen zu spüren. Die Krise ist jedoch noch nicht endgültig überwunden, denn die Risiken der vergangenen Monate bleiben größtenteils bestehen.

Nicht zuletzt gestützt durch die Entlastungspakete der Bundesregierung sowie Energiepreisbremsen, die die verfügbaren Einkommen der Haushalte stabilisieren, hielt sich der private Konsum bis zuletzt stabil und stärkte damit auch den Dienstleistungssektor: Ein deutlicher Einbruch blieb aus und die Stimmung hellte sich zuletzt wieder auf. Die Auswirkungen der großen Verbraucherpreisinflation dürften sich jedoch auch in den Umsätzen der Dienstleister niederschlagen. Darüber hinaus deutet sich eine leichte Abkühlung auf dem Arbeitsmarkt an. Die Zahl der verfügbaren Arbeitsstellen war zum Jahresende leicht rückläufig. Dennoch hilft die alles in allem robuste Lage auf dem Arbeitsmarkt der deutschen Wirtschaft sehr, da die meisten Menschen trotz der schwierigen Lage momentan keine Angst vor einem Arbeitsplatzverlust haben müssen, so G. Baldi.

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