Clever Tanken: Kraftstoffpreise im Februar 2025 trotz fallendem Ölpreis gestiegen

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Allgemein, Tankstellen, Unternehmen
Trotz sinkender Rohölpreise steigen die Kraftstoffpreise im Februar 2025 weiter und zeigen deutliche Schwankungen an den deutschen Zapfsäulen.
Foto: Städteranking der Spritkosten für Februar 2025. © infoRoad GmbH / Clever Tanken

Die Kraftstoffpreise an den Zapfsäulen in Deutschland sind im Februar 2025 erneut gestiegen – trotz sinkender Rohölpreise. Wie die aktuelle Auswertung des Verbraucherinformationsdienstes Clever Tanken, ein Service der infoRoad GmbH, Heroldsberg, zeigt, zogen die Preise für beide Kraftstoffsorten in den ersten beiden Februarwochen an und gaben erst in den letzten Tagen des Monats leicht nach. Im bundesweiten Monatsdurchschnitt kostete der Liter Super E10 demnach rund 1,7453 Euro. Das waren rund 2 Cent mehr als im Januar (1,7295 Euro). Teurer war der Kraftstoff zuletzt im Monatsmittel im Juli 2024. Damals hatte ein Liter Super E10 rund 1,7590 Euro gekostet. Für einen Liter Diesel zahlten Autofahrende im Februar rund 1,6809 Euro je Liter und damit rund 1 Cent mehr als im Vormonat (1,6723 Euro). Das ist gleichzeitig der höchste Wert seit April 2024 (1,7318 Euro).

Im Vergleich zum Vorjahresmonat (1,7617 Euro) war der Liter Super E10 im Februar rund 2 Cent pro Liter günstiger. Bei vier Tankfüllungen à 60 Liter entspricht dies einer Ersparnis von rund 3,94 Euro. Der Liter Diesel war im vergangenen Monat rund 7 Cent günstiger als im Vorjahr (1,7491 Euro), was bei vier Tankfüllungen à 60 Liter rund 16,37 Euro weniger ausmacht.

Laut Steffen Bock, Gründer und Geschäftsführer von Clever Tanken, hängen die Kraftstoffpreise von mehreren Faktoren ab. In der Regel folgen sie den Rohölpreisen, wenn auch mit gewissen Zeitverzögerungen. Das bedeutet, dass steigende Rohölpreise kurz darauf zu höheren Kraftstoffpreisen führen und umgekehrt. Allerdings kann beobachtet werden, dass sich steigende Rohölpreise schneller an den Zapfsäulen niederschlagen als fallende Rohölpreise. In den vergangenen sechs Wochen ist der Preis für die für den deutschen Markt maßgebliche Sorte Brent-Nordsee-Rohöl jedoch nahezu kontinuierlich von über 82 $/boe Mitte Januar auf bis zu rund 72 $/boe Ende Februar gefallen. Trotzdem zahlten die Autofahrer an den Zapfsäulen im Februar noch mehr als im Januar. Warum die Mineralölkonzerne die sinkenden Rohölpreise über einen vergleichsweise so langen Zeitraum nicht in Form günstigerer Kraftstoffpreise weitergegeben haben, ist unklar – eine ökonomisch schlüssige Begründung gibt es bislang nicht.

Preisdifferenz zwischen Benzin und Diesel erstmals seit sechs Monaten wieder gestiegen
Ein Liter Super E10 kostete im Februar rund 6,44 Cent mehr als ein Liter Diesel. Im Vergleich zum Januar, als die Differenz noch 5,72 Cent betrug, hat sich der Abstand zwischen den beiden Kraftstoffsorten damit im vergangenen Monat leicht um rund 0,7 Cent zugunsten von Diesel vergrößert. Damit hat sich die Preisschere erstmals seit sechs Monaten wieder zugunsten von Diesel geöffnet, nachdem sie sich von September 2024 bis einschließlich Januar 2025 kontinuierlich zuungunsten von Diesel zusammengezogen hatte.

Ein Grund dafür ist laut S. Bock der bevorstehende Frühling, denn mit steigenden Temperaturen sinkt die Nachfrage nach Heizöl, das in der Herstellung eng mit Diesel verbunden ist.

Günstigste und teuerste Tanktage im Februar
Am wenigsten zahlten Autofahrer im Bundesdurchschnitt und für beide Kraftstoffsorten am Donnerstag den 27. Februar. An diesem Tag kostete der Liter Super E10 rund 1,7310 Euro und der Liter Diesel 1,6660 Euro.

Die höchsten Preise für beide Kraftstoffsorten zahlten Autofahrende dagegen am Dienstag den 18. Februar. An diesem Tag kostete der Liter Super E10 rund 1,7550 Euro und der Liter Diesel rund 1,6910 Euro.

Städteranking: Super E10 und Diesel am günstigsten in Duisburg und Bielefeld
Das Ranking der günstigsten Super-E10-Tankstädte entschied im Februar Duisburg für sich. Laut dem monatlichen Preisvergleich der Clever Tanken unter den 20 größten deutschen Städten kostete der Liter hier im Monatsmittel rund 1,7104 Euro. Auf den Plätzen zwei und drei folgten Bielefeld (1,7136 Euro) und Bonn (1,7153 Euro). Die Bundesstadt ist damit zum elften Mal nacheinander unter den Top 3 der günstigsten Super-E10-Tankstädte.

Am teuersten war Super E10 im Februar dagegen wiederholt in Dresden (1,7768 Euro) und Hannover (1,7675 Euro). Wuppertal (1,7601 Euro) reihte sich auf dem dritten Platz ein. Vier Tankfüllungen à 60 Liter Super E10 kosteten im teuren Dresden durchschnittlich rund 426,43 Euro und damit rund 15,94 Euro mehr als im günstigen Duisburg.

In der Kategorie der günstigsten Diesel-Tankstädte belegten Duisburg (1,6388 Euro), Bielefeld (1,6419 Euro) und Düsseldorf (1,6562 Euro) die Plätze eins bis drei. Zu den drei teuersten Diesel-Tankstädten im Ranking zählten wie bereits im Vormonat Leipzig (1,7337 Euro), Hannover (1,6990 Euro) und Dresden (1,6936 Euro).

Bundeskartellamt: Spritpreise ändern sich immer schneller
In dem Mitte Februar vom Bundeskartellamt vorgelegten Abschlussbericht seiner Sektoruntersuchung zu den Wettbewerbsbedingungen bei Raffinerien und im Kraftstoffgroßhandel geht die oberste Bundesbehörde auch auf die häufigen Preisänderungen an Tankstellen ein. So habe die Zahl der Preisänderungen an Tankstellen im Laufe eines Tages in den vergangenen Jahren kontinuierlich zugenommen. Anfang 2024 seien es bereits durchschnittlich 18 Preisänderungen täglich gewesen – Tendenz steigend.

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