cerebricks und Kniit wollen Fachkräftemangel und Transformationsdruck trotzen

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Allgemein, Digitalisierung & IT, Unternehmen
Freuen sich über die Gründung der Kniit GmbH (v.l.n.r.): Jan Schinnerling, Alexander Wilbrandt, Henrik Ostermann, Björn Bulkens, Tony Polakel und Udo Buchter.
Foto: Knit GmbH

Wachsender Transformationsdruck durch regulatorische Anforderungen, SAP-Umstellungen und die Energiewende erfordern einen grundlegenden Wandel in der Energiebranche. Gleichzeitig führt der demografische Wandel zum Verlust kritischen Fachwissens. Mit dem Start-up Kniit GmbH, beteiligt sich die cerebricks GmbH, beide Muldestausee, an einer datenbasierten Lösung und Anwendung, um systemrelevantes Wissen zu sichern und nutzbar zu machen. Die Kniit digitalisiert unter anderem Fachwissen für die Regulatorik und schafft so eine strukturelle und skalierbare Grundlage für die Transformation in der Energiewirtschaft. Die cerebricks unterstützt den Aufbau strategisch und operativ.

Die Energiewirtschaft steht unter massivem Druck sich zu transformieren: Halbjährliche regulatorische Vorgaben, der Umstieg auf S/4HANA Utilities bis Ende 2027 und der demografische Wandel führen zu Engpässen bei Personal, Wissen und Umsetzungskapazität. Die Kniit und die cerebricks bündeln ihre Kompetenzen und arbeiten an einem technologiegestützten Ansatz zur strukturierten Sicherung von Fachwissen in der Energiebranche.

Ziel beider junger Unternehmen ist es, das tief vernetzte Kontextwissen rund um Prozesse, Systeme, Software und Anwendungen in der Energiewirtschaft systematisch zu erfassen, zu strukturieren und über moderne Schnittstellen zugänglich zu machen. Mitarbeitende nutzen dafür ein Chatbot-basiertes Interface, Systeme greifen per API (Application Programming Interface) auf Inhalte zu. Die technische Grundlage bildet ein semantischer Knowl-
edge-Graph, gespeist unter anderem aus Software-Dokumentationen, Anwendungshandbüchern sowie Migrationsleitfäden des BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e. V., Berlin.

„Allein der zweimal jährliche Formatwechsel bindet zahlreiche externe Beratungstage für Energieversorger“, erklärt Henrik Ostermann, Co-Founder und Geschäftsführer der Kniit. Das nimmt den Versorgern Kapazitäten, um sich auf innovative Projekte zu konzentrieren: die Energiewende, kommunale Wärmeplanung, erneuerbare Energien, Modernisierung von Netzen und die Digitalisierung. Der Transformationsbedarf ist sehr hoch und nicht ausreichend abgedeckt. Außerdem sieht er eine weitere Herausforderung der Branche im demografischen Wandel. Er mahnt vor verschwindendem Wissen und Erfahrung durch altersbedingte Abgänge aus den Unternehmen.

Technologischer Ansatz zur Effizienzsteigerung
Die Kniit baut einen Knowledge-Graphen auf und automatisiert die Auswertung von Prozessinformationen, wie sie zum Beispiel in Swimlane-Diagrammen der BDEW-Unterlagen enthalten sind. Die Experten der cerebricks bringen dabei ihre Praxiserfahrung ein, insbesondere bei der Validierung und inhaltlichen Überprüfung der aufgebauten Wissensstrukturen. Die Interpretation dieser strukturgebenden Informationen erfolgt über eigens entwickelte Softwaretools. In einem ersten Anwendungsfall werden aktuell reale Klärfälle analysiert, um Muster, Abhängigkeiten und Handlungsempfehlungen für wiederkehrende Fehlerquellen abzuleiten. Das Ergebnis ist eine praxisnahe, fundierte Wissensbasis, die Mitarbeitende bei Umstellungen, Systemkonfigurationen oder zur Fehleranalyse nutzen.

Antworten auf Fachkräftemangel und Transformationsdruck
Für die cerebricks und die Kniit ist die Allianz ein strategischer Schritt in die Zukunft der Energiebranche: „Als Beratungshaus mit Fokus auf die digitale Transformation in der Energiewirtschaft arbeiten wir täglich unter zeitlichem Druck sowie mit komplexen Prozessen, die nur mit Wissen und Erfahrung zu bewältigen sind. Strukturiertes Wissen, der Zugang dazu und die Anwendung sind entscheidend für den Erfolg großer IT-Projekte. Dabei kann uns künstliche Intelligenz enorm helfen“, sagt Jan Schinnerling, einer der drei Geschäftsführer der cerebricks GmbH. Mit der Kniit entsteht seiner Aussage nach eine SaaS-Lösung, die hier konkret ansetzt: nicht als Ersatz für Erfahrung, sondern als digitales Werkzeug, das Zusammenhänge und Komplexität beherrscht, um so Fehler zu reduzieren und Zeit effizienter einzusetzen.

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