Das bayerische Clean-Tech-Unternehmen CAPHENIA GmbH, Bernau, hat den eigens gefertigten Reaktor mit Plasma-Boudouard-Technologie (PBR) an den Produktionsstandort Industriepark Frankfurt-Höchst überführt, wo er jetzt in die bestehende Anlage integriert wird. Damit sind alle Komponenten vor Ort verfügbar, um im kommenden Jahr mit der Produktion von erneuerbaren synthetischen Kraftstoffen zu beginnen und einen großen Beitrag zu leisten, ganze Branchen und Mobilitätszweige wie die Luftfahrt klimaneutral zu gestalten.
Die Fertigstellung der Produktionsanlage der CAPHENIA ist ein zentraler Meilenstein, dem eine rund 15-jährige Planungs- und Forschungszeit vorausging: 2012 noch unter dem Namen CCP Technology gegründet, hat das Unternehmen eigene Verfahren entwickelt, um Strom, Biomethan und CO2 in erneuerbare synthetische Kraftstoffe umzuwandeln und hält auf dieses sogenannte Power-and-Biogas-to-Liquid-Verfahren (PBtL) nach eigenen Angaben weltweite Patente.
Mit der Überführung des Plasma-Boudouard-Reaktors, den die MAN Energy Solutions SE, Augsburg, im bayerischen Deggendorf hergestellt hat, erhält die Industrieanlage GERMANY I in Frankfurt-Höchst ihr Herzstück, um sukzessive aktiviert zu werden.
Laut Dr. Mark Misselhorn, Chief Executive Officer und Gründer der CAPHENIA GmbH, befindet sich das Unternehmen auf der Zielgeraden der Vision von erneuerbaren Kraftstoffen für klimaneutrale Mobilität. Er ist überzeugt, dass die Pilotanlage GERMANY I die nötigen Grundlagen und Erkenntnisse liefern wird, um die Produktion erneuerbarer Kraftstoffe hochzufahren. Ziel ist es, dieses Geschäftsfeld schnell zu skalieren und mit weiteren Produktionsanlagen diesen großen und gesellschaftlich relevanten Markt weltweit zu erschließen.
GERMANY I entsteht in Kooperation mit renommierten Partnern und wird durch das 7. Energieforschungsprogramm des BMWK Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, Berlin, sowie durch das Land Hessen finanziell gefördert.
Innovation made in Germany
Mit der Implementierung des Reaktors innerhalb der Pilotanlage, befindet sich GERMANY I in der finalen Phase vor Betriebsbeginn Ende des ersten Halbjahrs 2025. Die Anlage soll in den kommenden Jahrzehnten Realdaten aus dem Betrieb liefern und rund 500 t erneuerbare synthetische Kraftstoffe produzieren, um die Produktion für unterschiedliche Mobilitätssektoren, wie zum Beispiel die Luftfahrt, zu optimieren.
Das Mehrzonen-Reaktorkonzept ermöglicht eine besonders energieeffiziente Umwandlung von Strom, Biomethan und CO2 in Synthesegas, das dann mittels Fischer-Tropsch-Verfahren in verschiedene Kraftstoffe, einschließlich Kerosin bzw. SAF (Sustainable Aviation Fuel), transformiert wird. Die Technologie der CAPHENIA verfügt über einen sehr hohen Wirkungsgrad und die produzierten Kraftstoffe können auch bestehende Motoren und Triebwerke antreiben, sodass keine aufwendigen Umrüstungen oder neue Infrastrukturen erforderlich sind. Außerdem ermöglicht das Power-and-Biogas-to-Liquid-Verfahren der CAPHENIA eine CO2-Reduktion von 92 % als industrielle Bestmarke.
Über CAPHENIA
„Turning CO2 into fuel“ – Das Cleantech Start-up CAPHENIA hat sich zum Ziel gesetzt, die kohlendioxidneutrale Zukunft der Mobilität durch erneuerbare Kraftstoffe zu wettbewerbsfähigen Preisen zu prägen. Mithilfe der patentierten Power-and-Biogas-to-Liquid-Verfahren (PBtL) wandelt das Unternehmen, Strom, Biomethan und CO2 in erneuerbare synthetische Kraftstoffe um.
Kooperationspartner der CAPHENIA ist unter anderem auch die eFuel GmbH, Hoya. Die eFuel wurde 2021 gegründet und ist ein Zusammenschluss aus zehn namhaften mittelständischen Gesellschaften, die sich für die Förderung neuer Technologien engagieren und sich an innovativen Unternehmen und Projekten beteiligen. Mit weiteren Kooperationspartnern, Investitions- und Entwicklungspartnern sowie einem Beirat führender Industrie- und Wirtschaftsvertreter wird die Vision der kohlendioxidneutralen Kraftstoffproduktion gestützt.