Bund fördert Herstellung von SAF in INERATECs E-Fuel Pionieranlage in Frankfurt über Kopernikus P2X

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Forschung & Entwicklung, P2X/E-Fuels, Unternehmen
Hier wird die Herstellung von E-Kerosin über den Power-to-Liquid Prozess erprobt: Pionieranlage von INERATEC am Industriepark Höchst, Frankfurt.
Foto: INERATEC

Das BMBF Bundesministerium für Bildung und Forschung, Berlin, fördert die dritte und finale Phase des Kopernikus-Projekts P2X, um die Luftfahrtbranche nachhaltig zu transformieren. Im dreijährigen Förderzeitraum wird die Produktion von E-Kerosin intensiv untersucht, um eine nachhaltige Alternative zu fossilem Kerosin zu schaffen. Die INERATEC GmbH, Karlsruhe, ein nach eigenen Angaben führendes Unternehmen in der E-Fuel Produktion, nimmt dabei als Industriepartner eine zentrale Rolle ein. Mit der Pionieranlage im Industriepark Frankfurt Höchst wird die INERATEC die Herstellung von Norm-konformem E-Kerosin direkt am Produktionsstandort demonstrieren.

E-Kerosin: Zukunft der nachhaltigen Luftfahrt
Die INERATEC errichtet derzeit eine Pionieranlage im industriellen Maßstab im Industriepark Höchst in Frankfurt, die jährlich bis zu 2.500 t E-Fuels aus Wasserstoff und CO2 herstellen wird. Dabei recycelt die Anlage bis zu 8.000 t biogenes CO2 im Jahr – beispielsweise so viel wie 100.000 Bäume speichern können. Diese Anlage bildet die Grundlage für die Produktion synthetischer Kraftstoffe und wird im Rahmen des Kopernikus-Projekts um einen zusätzlichen Aufbereitungsschritt erweitert. Dieser Schritt wurde bereits im vor-industriellen Maßstab im Rahmen des Forschungsprojekts „PowerFuel“ erfolgreich implementiert und validiert. Das dabei hergestellte E-Kerosin entspricht den Normen und Spezifikationen der ASTM 7566 und kann als JET A1-Fuel verwendet werden. Jetzt folgt die industrielle Umsetzung, in Zusammenarbeit mit den Partnern aus Forschung und Industrie. Zu den Partnern zählen das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V., Köln, die Hessen Trade & Invest GmbH, Wiesbaden, das KIT Karlsruher Institut für Technologie, die Provadis School of International Management and Technology AG sowie die DECHEMA Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e. V., beide Frankfurt.

Die Pionieranlage und die zusätzliche Aufbereitung von E-Kerosin im Kopernikus-Projekt sind wegweisend für die industrielle Herstellung des dringend benötigten E-Kerosin. Dr.-Ing. Tim Böltken, Geschäftsführer der INERATEC, erklärt, dass dies ein bedeutender Schritt zur Defossilisierung der Luftfahrt ist und abermals die Innovationskraft der Produktionstechnologie belegt.

Breites Einsatzspektrum für E-Fuels
Neben E-Kerosin werden in der Power-to-Liquid-Anlage auch Kraftstoff für die Schifffahrt und den Straßenverkehr (E-Diesel) sowie Grundstoffe für die chemische Industrie (E-Wachse und E-Naphtha) produziert. Mit dem neuen Aufbereitungsschritt können bis zu zwei Drittel des sogenannten „FT-Crudes“, wie das synthetische Rohöl aus CO2 und H2 bezeichnet wird, in Kerosin umgewandelt werden. Diese Erweiterung ermöglicht es der INERATEC, den gesamten Prozess der E-Kerosin-Produktion im industriellen Maßstab nachzuweisen. Ab 2026 kann dieser Aufbereitungsschritt je nach Bedarf der Abnehmer integriert werden.

Die Auswahl der INERATEC für die finale Förderphase des Kopernikus-Projekts P2X ist eine starke Botschaft des Bundes, die nachhaltige Transformation aller Mobilitätssektoren zu beschleunigen, unterstreicht T. Böltken.

Die INERATEC plant bereits weitere industrielle Anlagen weltweit, unter anderem in Chile und Frankreich. Das Unternehmen wird mithilfe des Kopernikus-Projekts schwer zu defossilisierende Sektoren wie die Luftfahrt nachhaltig transformieren. Diese Förderung steht im Einklang mit den Bestrebungen, Airlines über feste Quoten zur Nutzung synthetischer Kraftstoffe zu verpflichten. EU-weit gilt ab 2025 eine Beimischungsquote von 2 % Bio-Kerosin und E-Fuels.

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