Für das Jahr 2025 zeichnet sich ein rückläufiger Außenhandel mit Biodiesel ab. Im ersten Halbjahr gingen die Exporte gegenüber dem Vorjahreszeitraum laut Statistischem Bundesamt (Destatis), Wiesbaden, um rund 16 % auf 1,4 Mio. t Biodiesel zurück. Etwas geringer fiel das Minus bei den Importen aus. Aus dem Ausland bezog die Bundesrepublik 833.310 t und damit rund 9 % weniger als ein Jahr zuvor. Das Exportsaldo verringert sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (0,73 Mio. t) um rund 0,19 Mio. t auf 0,54 Mio. t.
Wichtigster Handelspartner bleiben die Niederlande, die mit Häfen wie Rotterdam und Amsterdam als zentrale Drehscheibe für Überseeimporte dienen. Nach Recherchen der AMI Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH, Bonn, kamen darüber hinaus größere Lieferungen aus Malaysia und Belgien, auch wenn das Volumen in beiden Fällen unter dem Vorjahreswert lag.
Unter den Abnehmerländern für deutschen Biodiesel dominieren EU-Mitgliedstaaten, vor allem die Niederlande, Belgien, Polen, Österreich und Frankreich. Während die Niederlande ihre Bezüge gegenüber dem Vorjahreszeitraum um gut 22 % reduzierten, importierte Belgien rund 5 % mehr.
Der Export bleibt aus Sicht der UFOP Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V., Berlin, ein überaus wichtiges Ventil zur Entlastung des Rapsöl- und Biodieselmarktes in Deutschland. Die Ölmühlen bleiben dadurch ausgelastet, die Marktversorgung mit dem Proteinträger Rapsschrot ist gesichert. Die Förderunion bewertet die Zukunft von Biodiesel als herausfordernd infolge der vielfältigen Unsicherheiten durch die Zollpolitik der USA gegenüber der EU, Brasilien, Kanada und vor allem gegenüber China.
Die UFOP gibt zu bedenken, dass die USA, Kanada und Brasilien ihre nationale Biokraftstoffpolitik auch als aktives Instrument zur Preis- und Einkommenssteuerung für die Landwirtschaft verstehen. Deutschland und die Europäische Union beschränkten sich auf die Verwaltung des Status quo, kritisiert der Verband und unterstreicht seine Ablehnung einer Absenkung der Kappungsgrenze für Biokraftstoffe aus Anbaubiomasse, wie dies im Gesetzentwurf des BMUKN Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit, Berlin, zur Änderung der THG-Quote vorgesehen ist. Biokraftstoffe sind der niederschwellige Zugang zur Defossilisierung der Bestandsflotten. Diese Tatsache wird aus Sicht des UFOP bei der aktuellen „Verbrennerdiskussion“ übersehen. Stattdessen müssten Biokraftstoffe als Basis einer Kraftstoffstrategie mitgedacht werden.