Der BBE Bundesverband Bioenergie e. V., Berlin, hat bei seinem parlamentarischen Abend in der Botschaft Österreichs das 25-jährige Verbandsjubiläum gefeiert. Neben dem Jubiläum stand vor allem die nationale Biomassestrategie im Fokus des Abends.
Der BBE-Vorstandsvorsitzende Artur Auernhammer betonte in seiner Eröffnungsrede, dass die Bioenergie und der BBE als Dachverband der Branche seit ihrer Gründung wechselvolle Zeiten erlebt, aber auch viel erreicht haben. Bioenergie ist die tragende Säule der Energiewende, unverzichtbar für den Klimaschutz und fördert die Wertschöpfung im ländlichen Raum. Die Biomassestrategie der Bundesregierung muss seiner Meinung nach der Branche eine neue, positive Zukunft geben.
Gegründet im Jahr 1998 als Bundesinitiative Bioenergie auf Initiative des Deutschen Bauernverbandes, des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbauer und des Forums für Zukunftsenergien wurde diese zum Jahrtausendwechsel in den BBE Bundesverband Bioenergie e. V. überführt. Der Verband vereint die gesamte Bioenergiebranche – Holzenergie, Biokraftstoffe und Biogas – unter sich, zählt gegenwärtig rund 160 Mitglieder aus Verbänden, Unternehmen, Forschung und Wissenschaft und bündelt deren Interessen.
Heute ist laut Verband Bioenergie eine wichtige erneuerbare Energie. Im Jahr 2022 stellte sie rund die Hälfte der erneuerbaren Energien bereit: Im Verkehrssektor lieferten Biokraftstoffe 85 % der erneuerbaren Energien, im Wärmesektor stehen v. a. Holz und Biogas für 84 % der erneuerbaren Wärme und im Stromsektor sorgen Biogas, aber auch Holz, für einen Anteil von 21 % an der erneuerbaren Energieerzeugung. A. Auernhammer unterstrich, dass die Bioenergie somit die Stütze für Versorgungssicherheit und Energieunabhängigkeit ist. Bioenergie ist das Multitalent der Energiewende und als wichtiger Wirtschaftsfaktor etabliert.
Der BBE-Vorsitzende übergab an das BMEL Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Bonn, einen von 1.750 Personen unterzeichneten Appell zur Nationalen Biomassestrategie. Der Appell ruft die Bundesregierung auf, mit der Biomassestrategie einen positiven Beitrag der energetischen Biomassenutzung für Klimaschutz und Energiewende, Technologieoffenheit und Innovation, Klimaanpassung der Wälder, Fruchtfolgen in der Landwirtschaft sowie die wirtschaftlichen Perspektiven der ländlichen Räume zu ermöglichen. Die Biomassestrategie darf die energetische Biomassenutzung nicht einschränken, sondern muss ihre systemrelevante Rolle anerkennen, so eine der Forderungen. Die Unterzeichnenden begrüßen zwar grundsätzlich einen Vorrang der stofflichen vor der energetischen Nutzung, betonen aber, dass daraus keine Vorschrift entstehen dürfe, Biomasse zuerst in einer bestimmten Form zu nutzen. Vielmehr müssten die Marktakteure selbst entscheiden können, welcher Verwendungsbereich am sinnvollsten sei.