BayWa r.e. baut größtes „Fruitvoltaic“-Projekt in Europa

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Erneuerbarer Strom
Das „Fruitvoltaic“-Projekt auf den Feldern von Maarten van Hoof ermöglicht die Doppelnutzung landwirtschaftlicher Flächen zur Erzeugung von Solarstrom und Nahrungsmitteln.
Foto: BayWa r.e.

In den Niederlanden hat die BayWa r.e. AG, München, zusammen mit ihrer Tochtergesellschaft GroenLeven B.V., Leeuwarden, mit dem Bau von Europas größtem „Fruitvoltaic“-Projekt begonnen. Die Anlage, bei der PV-Module über Himbeeren angebracht werden, verfügt über eine Leistung von 8,7 MWp.

Die 24.206 Solarmodule werden auf den Feldern des Landwirts Marten van Hoof in der Provinz Nordbrabant installiert. Nach Inbetriebnahme schützen die hochaufgeständerten Module das Wachstum der Himbeeren und erzeugen gleichzeitig genug „Grünstrom“ für 2.810 Haushalte. Die Anlage ist eine Erweiterung eines Pilotprojekts aus dem Jahr 2020, das auf demselben Gelände installiert wurde. Aufgrund der positiven Erfahrungen mit der Agri-PV-Anwendung beschloss M. van Hoof, seine gesamte Himbeerplantage mit Solarmodulen auszustatten. Die Fertigstellung des Projekts ist für das erste Quartal 2024 geplant.

Durch die Doppelnutzung landwirtschaftlicher Flächen für die Produktion von Nahrungsmitteln und die Erzeugung erneuerbarer Energie ist Agri-PV ein sehr gutes Beispiel für nachhaltige und multifunktionale Landnutzung. Ein Ausbau der Agri-PV-Lösung in Europa kann helfen, Herausforderungen wie Landknappheit, Wetterextreme und die steigende Nachfrage nach Solarenergie zu bewältigen.

Für Stephan Schindele, Head of Product Management Agri-PV der BayWa r.e., müssen als Antwort auf die Energie-, Nahrungsmittel- und Klimakrise eine multifunktionale Nutzung der Flächen ermöglicht und Synergien geschaffen werden. Der Ausbau der Solarenergie soll im Einklang mit der Landwirtschaft und der Natur erfolgen. Das Projekt der BayWa r.e. beweist, dass die PV-Module die Pflanzen schützen sowie ein widerstandsfähiges Anbauumfeld ermöglichen, während sie gleichzeitig den Einsatz von Einweg-Plastikabdeckungen verringern. Das Unternehmen hat sich eingehend mit der Lichtdurchlässigkeit der PV-Module beschäftigt und optimale Bedingungen geschaffen, um eine zukunftsfähige Anlage zu verwirklichen.

Das Projekt in Meierijstad wurde durch staatliche Förderung und Investitionen des Landwirts selbst ermöglicht. Um sich in Europa weitläufig zu etablieren, ist eine breitere Unterstützung von Seiten der Politik notwendig.

Dieses erfolgreiche Projekt und andere Erfolgsgeschichten in Ländern wie Deutschland, Österreich und den Niederlanden haben laut Benedikt Ortmann, Global Director Solar Projects der BayWa r.e., gezeigt, dass diese Initiativen funktionieren. Die Technologie hat sich bewährt. Jetzt ist es Aufgabe der Politik nachzuziehen. Damit die Agri-PV in Europa Fuß fassen und einen positiven Wandel bewirken kann, werden aus seiner Sicht Gesetze und Förderungen benötigt, die diese unterstützen. Die Auswirkungen des Klimawandels werden jeden Tag spürbarer.

Bis heute hat die BayWa r.e. in EMEA 14 „Fruitvoltaic“-Projekte realisiert. Das Erneuerbare-Energien-Unternehmen hat außerdem mit dem Bau eines „Interspace“-Agri-PV-Projekts in Spanien begonnen, bei dem die bodennahen PV-Module parallel zur bewirtschafteten Fläche installiert werden. Außerdem unterstützt das Unternehmen aktiv den Ausbau von Biodiversitäts-PV und Solaranlagen auf Weideflächen, um Synergien zwischen PV, Landwirtschaft und Naturschutz zu schaffen.

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