Aus zwei mach zwölf: GP JOULE und eFarm erweitern Wasserstoffbusflotte

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Wasserstoff
Die Wasserstoffbusse tanken "grünen" Wasserstoff aus nordfriesischer Produktion an den öffentlichen Tankstellen in Husum und Niebüll.
Foto: GP JOULE

Ab Herbst 2024 werden zehn zusätzliche Wasserstoffbusse im Linienverkehr in Nordfriesland unterwegs sein. Die Busse des Herstellers CaetanoBus – Fabricação de Carroçarias S.A., Vila Nova de Gaia, nutzen vor Ort produzierten, „grünen“ Wasserstoff und fahren damit klimaneutral im regulären Linienverkehr der Autokraft GmbH, Hamburg, und der Rohde Verkehrsbetriebe GmbH, Husum. Die GP JOULE GmbH und die eFarming GmbH & Co. KG, beide Reußenköge, setzen damit ein starkes Zeichen für die regionale Energiewende.

Das Projekt eFarm, bekannt für sein regionales Wasserstoff-Ökosystem, expandiert weiter und verstärkt den kohlendioxidfreien Nahverkehr in Nordfriesland. Zehn neue Busse werden im Oktober 2024 geliefert und stammen wie auch die beiden bereits seit 2021 eingesetzten Busse vom Hersteller CaetanoBus. Fünf der Fahrzeuge werden von der DB-Tochter Autokraft GmbH eingesetzt, die anderen fünf von der Transdev-Tochter Rohde Verkehrsbetriebe GmbH. Die Erhöhung auf insgesamt zwölf Wasserstoffbusse stellt eine signifikante Erweiterung der Flotte dar und macht die Region zu einem Vorreiter in der Nutzung emissionsfreier Antriebstechnologien.

Sören Nissen, Produktmanager für Wasserstoffbusse der GP JOULE HYDROGEN, Reußenköge, erläutert die Vorteile der neuen Fahrzeuge: Wasserstoffbusse sind deutlich leiser und umweltfreundlicher als Busse mit Verbrennungsmotoren. Sie erzeugen keinerlei Schadstoffe – lediglich Wasserdampf entweicht aus dem Auspuff. Davon profitieren alle Nordfriesen. Diese Erweiterung leistet aus seiner Sicht einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Mobilität und zum Gemeinwohl in der Region.

Starker Einsatz für die Region
Gemeinsam mit der GP JOULE arbeitet die Autokraft mit großer Freude an der Umsetzung der Antriebswende in Schleswig Holstein. Das Management ist erfreut, dass nach dem Pilotprojekt bei Autokraft weitere Wasserstoffbusse in den Linienverkehr aufgenommen werden können. Die Transformation im ÖPNV ist laut Daniel Marx, Vorsitzender der Geschäftsführung der Autokraft GmbH ein wichtiges und umfangreiches Unterfangen und geht nur Hand in Hand mit allen Akteuren. Dabei engagiert sich die DB Autokraft ebenso wie ihre Schwesterfirmen in zahlreichen ÖPNV-Projekten zur Erreichung der Klimaziele bis 2030.

Mathias Karde, Geschäftsführer der Rohde Verkehrsbetriebe GmbH, begrüßt es als nordfriesisches Unternehmen zusammen mit dem starken regionalen Partner GP JOULE den CO2-Fußabdruck der Mobilität in Nordfriesland weiter zu senken.

Emissionsfreie Mobilität aus Nordfriesland
Die Ausweitung der Wasserstoffbusflotte wird durch die Innovationsklausel des Landkreises Nordfriesland unterstützt. Sie legt fest, dass der Einsatz emissionsfreier Antriebstechnologien zu bevorzugen ist und bezuschusst im Gegenzug betriebsbedingte Mehrkosten.

Der Wasserstoff, mit dem die Busse fahren, wird von der eFarm mit Strom aus regionalen Bürgerwindparks hergestellt. Die Busse tanken an den beiden öffentlichen eFarm-Tankstellen in Husum und Niebüll. Die Reichweite bleibt dabei die gleiche wie beim Dieselbus, weshalb die Wasserstoffbusse problemlos in den Betriebsablauf integriert werden können.

eFarm – ein Gemeinschaftsprojekt mit Vorbildcharakter
20 Gesellschafter bzw. Firmen sind an dem Verbundprojekt, der eFarming GmbH & Co. KG, beteiligt. Darunter sind zahlreiche Bürgerwind- und Bürgersolarparks, sodass mittelbar mehr als 3.500 Menschen aus Nordfriesland an eFarm beteiligt sind. eFarm ist nach Aussage von S. Nissen ein Leuchtturmprojekt für ganz Deutschland geworden. Es macht die Vorteile der Energiewende vor Ort erlebbar und stärkt außerdem die lokale Wertschöpfung. Wer mit Wasserstoff von eFarm fährt, fährt mit nordfriesischem Windstrom.

Ein Konzept, das seine Nachahmer findet. So realisiert die Betreiberfirma GP JOULE inzwischen weitere Wasserstoffmobilitätsprojekte nach dem eFarm-Vorbild unter anderem in Kiel, Bremerhaven, Waiblingen und Weilheim an der Teck.

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