Die Advanced Recycling Conference (ARC) 2025 am 19./20. November dieses Jahres in Köln vereinte rund 220 und Experten aus 28 Ländern, um neueste Entwicklungen des Recyclings vorzustellen und die Zusammenarbeit der Branche zu stärken. Im Fokus standen Fortschritte bei der Verwertung zentraler Abfallströme wie Kunststoffen, Textilien, Automobilteilen und weiteren Materialien. Das diesjährige Programm zeigte, wie kontinuierliche Verbesserungen in Schlüsseltechnologien, unter anderem beim physikalischen Recycling wie Extrusion und chemischen Verfahren wie Solvolyse, bei biochemischen Ansätzen mittels Enzymolyse oder bei thermochemischen Methoden wie Pyrolyse und Gasifizierung, zu effizienteren Prozessen führen. Ein wichtiger Treiber dieser Entwicklung sind digitale Lösungen wie KI-gestützte Sortierungsverfahren und Blockchain-gestützte Rückverfolgbarkeit. Sie ermöglichen eine stabilere Stoffqualität und skalierbare Kreislaufsysteme, auch unter schwankenden Abfallmengen oder komplexen und volatilen Materialgemischen.
Ein zentrales Thema war die Notwendigkeit, das Vertrauen in das chemische Recycling zurückzugewinnen. Dies soll durch nachweisbare Fortschritte bei Effizienz und Transparenz entlang der gesamten Wertschöpfungskette erreicht werden. Außerdem wurden neue Ansätze im Textil- und Fahrzeugrecycling diskutiert, die helfen sollen, Materialvielfalt und regulatorische Anforderungen besser zu bewältigen. Die Integration von Carbon Capture and Utilisation (CCU) verdeutlichte, wie eng verbundenes Recycling und Kohlenstoffkreisläufe künftig eine Basis für nachhaltige Geschäftsmodelle bilden können.
Die Teilnehmenden betonten die dringende Notwendigkeit eines Ausbaus von Recyclinginfrastrukturen, um fortschrittliche Technologien im industriellen Maßstab einzusetzen und regulatorische Vorgaben erfüllen zu können. Intensive Networking-Aktivitäten führten zu neuen Partnerschaften. Ein Höhepunkt war die Exkursion in den Chemiepark Knapsack, wo industrielle Anwendungen dieser Technologien direkt in Aktion erlebt werden konnten.
Auf dem Weg zu EU-Zielen und erneuerbarem Kohlenstoff
Durch die Vernetzung von Akteuren aus Technologie, Politik und Investition zeigte die ARC 2025 eine klare Perspektive, um die ambitionierten EU-Ziele zu erreichen. Zu diesen zählen Anteile von 10 % bis 35 % für recycelte Kunststoffe in Verpackungen bis 2030 und ein Rezyklatanteil von 25 % in neuen Fahrzeugen. Diese koordinierten Anstrengungen sollen Herausforderungen bei Rohstoffverfügbarkeit, Materialschwankungen und Infrastruktur meistern, das Wachstum erneuerbarer Kohlenstoffwertschöpfungsketten fördern und die Defossilisierung der chemischen Industrie beschleunigen.
Partner und Sponsoren
Die Advanced Recycling Conference wird von zahlreichen Partnern unterstützt, die sich mit Leidenschaft für Fortschritte im Recycling einsetzen. Die Siemens AG begleitete die Veranstaltung als Goldsponsor. Die Buss ChemTech AG, die Erema Group und die Starlinger & Co Gesellschaft m.b.H. waren als Bronzesponsoren beteiligt. Darüber hinaus wird die Konferenz von zahlreichen Fachverbänden, Netzwerken und Initiativen unterstützt, die thematisch eng mit den Inhalten der Veranstaltung verbunden sind: Die BCNP Consultants GmbH, der C.A.R.M.E.N. e. V., der ChemCologne e. V., der Chemical Recycling Europe, die Chemie-Cluster Bayern GmbH, der CLIB Cluster Industrielle Biotechnologie e. V., die IBB Netzwerk GmbH, das ITA – International Centre for Sustainable Textiles, der kunststoffland NRW e. V., PlasticsEurope Deutschland e. V., die Renewable Carbon Initiative und der VinylPlus Deutschland e. V.





