Strombörsen-Sommer: mehr Niedrigpreis-Stunden als im Vorjahr

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Erneuerbarer Strom, Strom, Unternehmen
Mit dynamischen Tarifen können Verbraucher von günstigen Börsenstrompreisen profitieren.
Foto: naturstrom AG

Die Anzahl der Stunden mit besonders niedrigen Preisen am Day-Ahead-Markt der Strombörse wuchs im Sommer 2025 um 11,9 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das zeigt eine Analyse der naturstrom AG, Düsseldorf, auf Grundlage von Daten der Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen, Bonn.

Zwischen Mai und August – den Monaten mit der naturgemäß höchsten Solarstrom-Erzeugung – verdoppelte sich die Zahl der Stunden mit Börsenstrompreisen unter 3 Cent/kWh im Vergleich zum ersten Jahresdrittel (658 Stunden zu 315 Stunden), wie zu erwarten war. Doch auch gegenüber dem Vorjahreszeitraum stieg die Anzahl der Niedrigpreis-Stunden um rund 12 %. Die Negativpreis-Stunden nahmen sogar noch mehr zu: um 18,9 % von 291 Stunden zwischen Anfang Mai und Ende August 2024 auf 346 Stunden im gleichen Zeitraum 2025.

Hochpreis-Stunden gehen zurück
Gleichzeitig ging die Zahl überdurchschnittlich teurer Stunden, in denen die kWh über 15 Cent kostet, im Vergleich zum Vorjahr um rund 25 % zurück (97 Stunden zu 73 Stunden) – wobei der absolute Höchstpreis in diesem Zeitraum entgegen dem Trend mit 47,6 Cent pro KWh deutlich über dem Vorjahres-Höchstwert von 28,9 Cent lag.

Der durchschnittliche Preis fürs zweite Jahresdrittel blieb dagegen gegenüber dem Vorjahreszeitraum relativ konstant, er stieg leicht von 7,1 Cent pro kWh auf 7,4 Cent pro kWh.

Großes Potenzial bleibt oft noch ungenutzt
„Damit Verbraucher von den Preisentwicklungen profitieren können, muss der Smart Meter Rollout flächendeckend vorangetrieben werden“, wie Oliver Hummel, Vorstandsvorsitzender der naturstrom AG, mahnt und für die Untersuchung Daten des SMARD-Portals der Bundesnetzagentur auswertete. „Denn nur mit Smart Meter ist der Wechsel zu einem stundenscharfen Tarif möglich. Auf den Etappenerfolgen einzelner Netzbetreiber im Pflichtausbau-Segment darf sich niemand ausruhen, wir brauchen die Digitalisierung in der Breite“, erklärt O. Hummel weiter.

Dynamische Tarife wie sie auch die naturstrom anbietet, richten sich nach den aktuellen Preisen an der Strombörse. Da so stündlich ein anderer Preis angesetzt ist, benötigen die Haushalte ein intelligentes Messsystem, eher bekannt als Smart Meter. Gerade Bürger mit steuerbaren Verbrauchern wie Elektroauto, Wärmepumpe oder Batteriespeicher können durch die zeitliche Verschiebung ihres Stromverbrauchs die immer häufigeren Niedrigpreiszeiten an der Börse für den günstigen Stromeinkauf nutzen und dadurch gleichzeitig das Energiesystem entlasten.

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