DIW-Studie: Abbau kognitiver Kompetenzen beginnt später als gedacht – Lernen schützt

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Allgemein, Forschung & Entwicklung
Wie eine DIW-Studie herausfand, nehmen Lesefähigkeiten erst ab Mitte 40 ab, Rechenkompetenzen ab Anfang 40. Eine aktive Nutzung und lebenslanges Lernen können die kognitive Alterung verlangsamen.
Foto: DIW Berlin

Kognitive Fähigkeiten wie Lesen und Rechnen bleiben bis weit ins mittlere Erwachsenenalter stabil – vorausgesetzt, sie werden regelmäßig genutzt. Dies ist die zentrale Erkenntnis einer Studie von Forschenden des DIW Berlin Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung e. V., dem ifo Institut Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e. V. und der Stanford University. Die Untersuchung basiert auf einzigartigen deutschen Längsschnittdaten der internationalen PIAAC-Befragung (Programme for the International Assessment of Adult Competencies) und widerlegt bisherige Querschnitts-Studien, denen zufolge geistige Fähigkeiten bereits ab dem 30. Lebensjahr abnehmen.

Lebenslanges Lernen als Schlüssel zum Erhalt kognitiver Fähigkeiten
Die Wissenschaftler zeigen, dass Lesefähigkeiten im Durchschnitt bis zum Alter von rund 45 Jahren und Rechenfähigkeiten bis 40 Jahre zunehmen. Erst danach setzen altersbedingte Rückschritte ein – und selbst diese betreffen hauptsächlich Menschen, die ihre Fähigkeiten im Alltag oder Beruf seltener einsetzen.

Die Ergebnisse zeigen laut Studien-Mitautorin Lavinia Kinne vom DIW Berlin, dass lebenslanges Lernen der Schlüssel zum Erhalt kognitiver Fähigkeiten sein kann. Sowohl im Alltag als auch im Beruf können Kompetenzen durch regelmäßige Nutzung gefördert werden.

Die Studie betont auch die wirtschaftliche Relevanz der Erkenntnisse: Die geistige Leistungsfähigkeit ist nicht nur wichtig für das Einkommen des Einzelnen, sondern auch für gesellschaftlichen Wohlstand und Wachstum. Umso wichtiger ist es für Politik, Unternehmen und Gesellschaft, den Fokus nicht nur auf das frühe Lernen in Schulen sowie weiterführender Ausbildung zu legen, sondern auch die Kompetenznutzung von alternden Erwachsenen zu fördern.

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