Das Konjunkturbarometer des DIW Berlin Deutsches Instituts für Wirtschaftsforschung liegt im Juni 2023 bei 89,5 Punkten und ist damit gegenüber Mai 2023 noch einmal leicht, um anderthalb Punkte, gefallen. Immer noch liegt der Wert deutlich unter der neutralen 100-Punkte-Marke, die ein durchschnittliches Wachstum angibt.
Der jüngste Rückgang ist vor allem auf eine pessimistischere Stimmung in den Unternehmen zurückzuführen, deren Geschäftserwartungen sich laut Umfragen zuletzt merklich eingetrübt haben. Aus dieser Momentaufnahme muss aber nicht zwingend eine schlechtere wirtschaftliche Lage folgen. Nach Aussage von Timm Bönke, Co-Leiter des Bereichs Prognose und Konjunkturpolitik im DIW Berlin, hängt die weitere Entwicklung insbesondere davon ab, ob die Weltwirtschaft wie vom DIW Berlin erwartet weiter moderat expandiert und die Inflation schrittweise zurückgeht. Eine geringere Teuerung würde vor allem die Kaufkraft der Haushalte und den privaten Konsum stützen. Starke Zuwächse bei den Bruttolöhnen und -gehältern dürften im Zusammenspiel mit den steuerlichen Entlastungen, wie der Inflationsausgleichsprämie, die Kauflaune der Haushalte über den Sommer ankurbeln, ergänzt Geraldine Dany-Knedlik, Co-Leiterin des Bereichs.